Franziska Keller untersucht das Verhältnis von Mensch und Objekt zum Raum. Die Linie ist Grundlage ihres Schaffen und reicht von figürlichen Anspielungen bis zur reinen Abstraktion. Im Rahmen des Kunstfrühling 2014 in Bremen zeigt sie in der Sonderausstellung „Notausgang am Horizont“ ihre Arbeit „Haltung“.

In der Gleishalle halten zwei ehemals ein Badezimmerregal stützende Seitenteile ein etwa 10 m langes Stück weißes Zeichenpapier. Das Papier wird nun selbst getragen, statt Träger von Zeichnung zu sein. Doch gefährden die Rollen unter den Regalträgern die Stabilität der Konstruktion – eine zusätzliche Fixierung der Rollen, die Hinderung am Zusammenbruch des Gleichgewichts, ist nicht zu erkennen. Der Halt aus eigener Kraft ist entgegen aller Naturgesetze scheinbar doch möglich – eine absurde Situation.

Text von Katharina Groth